The Accountant (2016)
Film | |
Titel | The Accountant |
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Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Länge | 128 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Gavin O’Connor |
Drehbuch | Bill Dubuque |
Produktion | |
Musik | Mark Isham |
Kamera | Seamus McGarvey |
Schnitt | Richard Pearson |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
The Accountant ist ein US-amerikanischer Thriller des Regisseurs Gavin O’Connor aus dem Jahr 2016. In den Hauptrollen sind Ben Affleck, Anna Kendrick, J. K. Simmons und Jon Bernthal zu sehen. Der Film kam am 14. Oktober 2016 in die amerikanischen und am 20. Oktober 2016 in die deutschen Kinos.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christian Wolff ist ein Inselbegabter und Mathematik-Genie, der mit Zahlen deutlich besser umgehen kann als mit Menschen. Er arbeitet unter der Tarnung einer kleinstädtischen Steuerberatung in Plainfield im Bundesstaat Illinois als Buchprüfer für einige der gefährlichsten Unterweltorganisationen der Welt. Die Aufträge vermittelt ihm eine mysteriöse Figur namens „The Voice“ („Die Stimme“), die mit ihm telefonisch kommuniziert. Als Kind wurde bei Wolff Autismus diagnostiziert, und seine Eltern hatten die Möglichkeit, ihn am Harbor Neuroscience Institute in Hanover in New Hampshire unterzubringen. Obwohl er sich mit Justine, der ebenfalls autistischen, stummen Tochter des Institutsdirektors, verbunden fühlte, lehnte dies sein Vater, ein Offizier der US Army im Bereich Psychologische Kriegsführung, ab. Er war der Meinung, dass sein Sohn seine Verhaltensstörung durch viel Training und Selbstdisziplin überwinden solle, um sich in der Welt besser behaupten zu können. Die Mutter hielt dem Druck nicht stand und verließ die Familie. Rückblenden zeigen Wolff, der später auch ein bemerkenswerter Scharfschütze ist, und seinen jüngeren Bruder Braxton in intensiver Ausbildung in Kampfkünsten.
Der Leiter der Abteilung Finanzkriminalität des Finanzministeriums, Ray King, kennt Wolff nur als „The Accountant“ („Der Buchprüfer“). Der kurz vor der Pensionierung stehende King zwingt die talentierte Analystin Marybeth Medina, alle ihre sonstigen Arbeiten einzustellen und sich vollständig darauf zu konzentrieren, die Identität des mysteriösen Buchprüfers zu ermitteln. Sie muss sich ihm fügen, weil er damit droht, sie selbst hinter Gitter zu bringen, da sie bei der Einstellung als Bundesbeamtin ihre Vorstrafen aus jungen Jahren verschwiegen hatte. Die einzigen Hinweise Medinas sind die Decknamen „Carl Gauss“ und „Lou Carroll“ sowie die Tonaufzeichnung einer Schießerei, bei der Wolff alleine zahlreiche Mitglieder der Gambino-Familie getötet hat.
Nach weiteren Tätigkeiten für kriminelle Organisationen nimmt Wolff einen weniger gefährlichen Auftrag des Robotik-Konzerns Living Robotics an. In der Firma hat die Buchhalterin Dana Cummings Unstimmigkeiten entdeckt. Der Gründer des Unternehmens, Lamar Blackburn, und seine Schwester und Teilhaberin Rita kooperieren bereitwillig bei der Untersuchung, während CFO Ed Chilton die Finanzlöcher als einen Fehler Cummings’ abtut. Durch eine detaillierte Analyse der Unternehmensfinanzen ermittelt Wolff, dass 61 Millionen US-Dollar aus dem Unternehmen abgeflossen sind. Bereits vor Erstellung seines abschließenden Prüfberichts informiert er Dana Cummings und Rita Blackburn über seine Erkenntnisse.
Währenddessen besucht ein Auftragskiller Chilton zuhause. Er droht, Chilton und seine Frau umzubringen, wenn der Diabetiker Chilton sich nicht selbst eine tödliche Insulinüberdosis verabreicht, um seinen Tod wie einen Unfall aussehen zu lassen. Lamar Blackburn sagt Wolff, dass Chilton das Geld veruntreut habe und aus Schuldgefühlen in den Selbstmord getrieben worden sei. Unter Hinweis auf seine Trauer über den Tod seines langjährigen Freundes ordnet er die sofortige Einstellung der Prüfarbeiten an, zahlt Wolff aber sein vollständiges Honorar aus. Der perfektionistische Wolff ist verstört, da er den Bericht nicht fertigstellen kann. Unterdessen gelingt es Medina, auf der Aufnahme der Schießerei eine Tonspur zu isolieren, auf der zu hören ist, wie der Mörder – autismustypischem Verhalten entsprechend – den Kinderreim Solomon Grundy wiederholt aufsagt. Gepaart mit dem Faible des „Accountant“ für bekannte Mathematiker ergeben sich genug Hinweise auf seine Tarnidentität als „Christian Wolff“, und sie entdeckt sein Steuerberatungsbüro. Dabei findet sie heraus, dass Wolff hohe Summen an das Harbor Neuroscience Institute gespendet und steuerlich geltend gemacht hat.
Nach Abschluss der Untersuchung von Living Robotics versuchen Auftragskiller, Wolff und Cummings zu töten. Wolff gelingt es, die Verfolger umzubringen und Dana zu retten. Die beiden tauchen in einem Hotel unter. Hier wird Wolff klar, dass das abgeflossene Geld auf Umwegen wieder in das Unternehmen „zurückgepumpt“ wurde, um eine hohe Profitabilität vorzuspiegeln. So wurde der Firmenwert für den geplanten Börsengang von Living Robotics künstlich aufgebläht. Wolff vermutet Rita Blackburn dahinter und will sie in ihrem Haus zur Rede stellen. Allerdings findet er sie ermordet auf, woraus er schließt, dass ihr Bruder und Firmengründer Lamar Blackburn hinter dem Betrug und den Morden steckt.
King und Medina durchsuchen Wolffs Haus und finden Beweise, dass er der gesuchte „Accountant“ ist. King verrät Medina, dass er Wolff bereits einmal begegnet ist, allerdings ohne sein Gesicht zu sehen. Er erzählt ihr, was er über ihn weiß. So war Wolff in der US Army, als er mit seinem Vater die Beerdigung seiner in zweiter Ehe verheirateten Mutter besuchte. Dort kam es zu einer Schlägerei, bei welcher der Vater beim Versuch, seinen Sohn zu schützen, erschossen wurde. Wolff kam ins Gefängnis und lernte dort Francis Silverberg, den Buchhalter der Gambinos, kennen. Silverberg war als Informant für die US-Behörden rekrutiert und in Schutzhaft genommen worden, wurde später aber freigelassen und anschließend von der Familie Gambino zu Tode gefoltert. Als Wolff im Gefängnis von Silverbergs Tod erfuhr, war er außer sich vor Wut, flüchtete und beging aus Rache den Mord an den Gambinos. King war dabei der erste Agent vor Ort, und Wolff hätte ihn ebenfalls töten können. Wolff verschonte ihn jedoch, nachdem King seine Frage, ob er ein guter Vater gewesen sei, bejaht hatte. Seitdem versorgt eine mysteriöse Anruferin Ray King mit Informationen, wenn ein Kunde Wolffs Moralkodex nicht entspricht. King hat Medina nicht engagiert, um Wolffs Identität zu enttarnen, sondern um sie als Nachfolgerin und Ansprechpartnerin für die Anrufe zu verpflichten.
Wolff attackiert Lamar Blackburns Haus, das durch eine Gruppe von Söldnern unter der Leitung des Auftragskillers geschützt wird. Während des daraus resultierenden Schusswechsels erkennt der Auftragskiller den Kinderreim Solomon Grundy, den Wolff in Stresssituationen aufsagt, und stellt sich ihm gegenüber. Er offenbart sich als sein Bruder Braxton, zu dem Christian nach dem Tod seines Vaters keinen Kontakt mehr hatte. Nach einem Kampf sind sie schließlich miteinander im Reinen, und Braxton unternimmt nichts gegen die Tötung Lamar Blackburns. Wolffs Beweise für dessen kriminelle Aktivitäten gelangen zu Medina, die Kings Angebot akzeptiert und dessen Posten übernommen hat, woraufhin Ermittlungen gegen Living Robotics eingeleitet werden.
Abschließend sieht der Zuschauer die erwachsene Justine als Dauerpatientin im Harbor Neuroscience Institute, wo sich die Sprachausgabe eines leistungsstarken Arbeitscomputers in ihrem Zimmer als die unbekannte Telefonstimme entpuppt. In ihrer Wohnung erhält Dana ein Paket eines anonymen Absenders. Es enthält ein extrem wertvolles Gemälde von Jackson Pollock aus der Wertsachensammlung, in die Wolff seine Honorare investiert hat. Die Schlusseinstellung zeigt den untergetauchten Wolff unterwegs zu einer unbekannten neuen Wirkungsstätte.
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film wurde in Atlanta, Georgia, gedreht, unter anderem am Georgia Institute of Technology. Die Dreharbeiten begannen im Januar 2015.[3] Der Film kam am 14. Oktober 2016 in die amerikanischen und am 20. Oktober 2016 in die deutschen Kinos.[4]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einspielergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film nahm bei Produktionskosten in Höhe von 44 Millionen US-Dollar am Eröffnungswochenende 24,7 Millionen US-Dollar ein. Insgesamt spielte er in den Kinos der Vereinigten Staaten gut 86,2 Millionen ein, die weltweiten Einnahmen betrugen über 155 Millionen Dollar.[5]
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]The Accountant erhielt auf Rotten Tomatoes von 52 % der Kritiker ein positives Urteil, wobei 287 Rezensionen gewertet wurden. Das Fazit der Seite lautet: „The Accountant lässt eine engagierte Darstellung von Ben Affleck ungenutzt und die Zuschauer mit einem unstrukturierten Actionthriller zurück.“[6] Auf Metacritic erreichte der Film einen Metascore von 51 von 100 basierend auf 45 Kritiken.[7]
Der Filmdienst sah eine „versiert inszenierte Mischung aus Psychogramm und Thriller, in der die Bösen zu den Guten werden“. Dabei gerate der Film „moralisch freilich immer wieder arg ins Schwimmen und zudem auch erzählerisch oft aus dem Tritt“.[8] Die Redaktion von Cinema schrieb: „,The Accountant‘ ist kein Finanzkrimi mit einem unbestechlichen Buchhalter als Helden. Vielmehr ist der Film beinharter Actionreißer und trickreicher Verschwörungskrimi in einem. Zwar ist die Motivlage nicht immer ganz logisch, aber dem Unterhaltungswert dieses hochklassigen Thrillers tut das keinerlei Abbruch, vor allem da Ben Affleck mit jedem Film besser zu werden scheint.“[9] Andreas Busche von epd Film meinte, die Motive seien „aus besseren Genrefilmen und Fernsehserien der letzten Jahre“ entliehen und würden sich zu keiner „kohärenten“ Geschichte zusammenfügen. Busche hob die „hochkonzentrierte, elegante Inszenierung“ von O’Connor hervor, welche zunächst „Autorenanspruch“ vermuten lasse, doch letztlich wirke der Film wie ein „überambitioniertes B-Movie“.[10] Carsten Baumgardt resümierte in seiner Kritik auf Filmstarts: „Handlung und Figurenzeichnung mögen nicht immer hundertprozentig stimmig sein, die Ideenvielfalt von Gavin O’Connors schwarzhumorigem ,The Accountant‘ sorgt dennoch für gute, kurzweilige Thriller-Unterhaltung.“[11]
Deutsche Synchronfassung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei der FFS Film- & Fernseh-Synchron in Berlin. Norman Matt schrieb das Dialogbuch und führte Dialogregie.[12]
Darsteller | Deutscher Sprecher[12] | Rolle |
---|---|---|
Ben Affleck | Peter Flechtner | Christian Wolff |
Anna Kendrick | Anne Helm | Dana Cummings |
J. K. Simmons | Jan Spitzer | Ray King |
Jon Bernthal | Martin Kautz | Braxton |
Jeffrey Tambor | Reinhard Kuhnert | Francis Silverberg |
John Lithgow | Frank-Otto Schenk | Lamar Blackburn |
Jean Smart | Katarina Tomaschewsky | Rita Blackburn |
Andy Umberger | Erich Räuker | Ed Chilton |
Cynthia Addai-Robinson | Julia Meynen | Marybeth Medina |
Robert C. Treveiler | Frank Röth | Colonel Wolff |
Seth Lee | Maximilian Ehrenreich | Christian Wolff (jung) |
Richard Pearson | Viktor Neumann | Gordon Amundson |
Victor McCay | Olaf Reichmann | IRS-Agent |
Fortsetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ende Juni 2017 wurde bekannt, dass eine Fortsetzung bei Warner Bros. in Planung sei.[13] Im Februar 2022 bestätigte Produzent Mark Williams, dass an einem Drehbuch für eine Fortsetzung gearbeitet werde.[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Accountant bei IMDb
- The Accountant in der Deutschen Synchronkartei
- Vergleich der Schnittfassungen Pro 7 ab 12 – FSK 16 von The Accountant bei Schnittberichte.com
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freigabebescheinigung für The Accountant. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).
- ↑ Alterskennzeichnung für The Accountant. Jugendmedienkommission.
- ↑ The Accountant Produktion auf imdb.com, abgerufen am 22. Mai 2018.
- ↑ The Accountant Weltweite Kinostarts auf wbpsites.com, abgerufen am 23. September 2016.
- ↑ The Accountant Budget und Einspielergebnisse auf boxofficemojo.com, abgerufen am 22. Mai 2018.
- ↑ The Accountant. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 2. Februar 2024 (englisch).
- ↑ The Accountant. In: Metacritic. Abgerufen am 22. Mai 2018 (englisch).
- ↑ The Accountant. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 22. Mai 2018.
- ↑ The Accountant. In: cinema. Abgerufen am 22. Mai 2018.
- ↑ The Accountant. In: epd-film.de. Abgerufen am 22. Mai 2018.
- ↑ The Accountant. In: filmstarts.de. Abgerufen am 22. Mai 2018.
- ↑ a b The Accountant. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 19. Februar 2022.
- ↑ The Accountant 2 – Ben Affleck kehrt im Sequel als tödliches Mathe-Genie zurück. In: moviepilot.de. 27. Juni 2017, abgerufen am 27. Juni 2017.
- ↑ The Accountant 2 Update Offered By Producer. In: ScreenRant.com. 10. Februar 2022, abgerufen am 19. Februar 2022.